Lehmbaucamp
4. Juli 2017, halb 9 Uhr morgens. Blauer Himmel, Morgensonne. Eine große Gruppe junger Menschen schlendert die Einfahrt zur Hauptstraße 7 entlang. Die nächsten zwei Tage werden sie hier verbringen. Werden arbeiten, schwitzen, essen und trinken, lachen und lernen. Und zwar über den Lehmbau.
Die Schulklasse der HLA (Höhere Lehranstalt für Landwirtschaft) in Hohenems war dem Angebot der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA (>www) gefolgt, an zwei Tagen einen Lehmofen zu bauen und diesen ökologischen und nachhaltigen Werkstoff kennen zu lernen. Nach einer kurzen Einführung von Anna-Pia Rauch von Lehm.Ton.Erde (>www) zum Thema Lehmbau begannen die Schülerinnen und Schüler, die Schalung auf dem vom Verein brot.zeit erstellten Betontisch im Garten anzubringen. Zuunterst wurden gebrannte Lehmziegel als Ofenfläche eingelegt. Der Backraum des Ofens wurde mit Sandsäcken ausgefüllt. Darauf konnte dann der Lehm schichtweise eingefüllt und händisch sowie maschinell gestampft werden. Die Jugendlichen wechselten sich dabei ab, da dies eine körperlich anstrengende Arbeit war und die sommerlichen Temperaturen es nicht vereinfachten.
Eine Gruppe Schülerinnen experimentierte währenddessen mit Farben – mischte Topfen mit Boraxsalz und Farbpigmenten und testeten die selbst hergestellten Casein-Farben. Eine weitere Gruppe erprobte das Stampfen von Lehm an kleineren Lehmwürfeln.
Am zweiten Tag wurde das Stampfen des Ofens weitergeführt. Eine zweite Gruppe war außerdem für den Bau der Überdachung zuständig. Holz zuschneiden, zusammensetzen, Dachziegel reinigen und schneiden… die jungen Menschen waren fleißig und mit viel Eifer bei der Sache.
Ein spannender Moment war dann die Entfernung der Schalung. Glücklicherweise hielt alles, und alle applaudierten beim Anblick des gestampften Ofens. Anschließend wurde der Dachstuhl aufgesetzt und – wie es sich gehört – mit einer kleinen Tanne, die ein paar SchülerInnen aus dem Wald geholt und mit bunten Bändern verziert hatten, versehen. Die Firstfeier war allerdings nur von kurzer Dauer, es galt nämlich noch den Dachstuhl mit den Ziegeln abzudecken und zu fixieren. Alle halfen zusammen, so wurde der Zeitplan gut eingehalten.
Der Verein brot.zeit bedankt sich herzlich bei allen Schülerinnen und Schülern der HLA sowie deren Klassenvorstand Erni und Begleitlehrer Christoph für den Eifer und die gute Arbeit. Ein großer Dank gilt außerdem Anna-Pia Rauch von Lehm.Ton.Erde, die den Überblick behielt und ebenso unermüdlich am Werk war. Darüber hinaus sind wir auch der CIPRA und Projektleiterin Magdalena Holzer zu Dank verpflichtet, die sich für das Lehmbaucamp für den Standort Schlins entschieden und alles organisiert haben.
Wir freuen uns nun aufs erste Anheizen und sind gespannt, wie das Brot aus dem Holzbackofen schmeckt!