Schiffle? Flûte? Dinkelbrötchen?
Unser dritter Backtag war wieder wunderbar sonnig und voller Elan, was sich auch am Ergebnis zeigte – da klopfen wir uns jetzt mal selber auf die Schulter, keine falsche Bescheidenheit! Der Vorteig vom Abend – wir nennen ihn wie es sich gehört “Hefl” – für Weißbrot hatte sich über Nacht schon gut entwickelt. Wir wollten diesmal etwas kunstvolleres als “normale” Schnittbrötchen machen und waren im Internet – wo sonst? – auf einer besondersgut-en Seite gelandet, deren Anleitung für Kamut-Schiffchen eben besonders gut klang. Da wir kein Kamut zur Hand hatten, nahmen wir kurzerhand Dinkelmehl und mischten dies mit dem Weißmehl-Vorteig. Ganz schön geschmeidig wurde der, und ließ sich bestens zu diesen Schiffchen, die in einem anderen Rezeptbuch auch als “Flûte” bezeichnet werden. Mit scharfem Messer bewaffnet wagten wir uns an den Schnitt, merkten aber gleich, dass da ein Skalpell wohl das Richtige wäre. Das zweitbeste war dann eine Rasierklinge (unbenutzt natürlich), mit der sich der Teigling dann recht gut verzieren ließ. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Nur bei der Namensfindung sind wir noch etwas unschlüssig… Derzeitiger Arbeitstitel: Dinkelschiffle. Wer andere Vorschläge hat – her damit.
Da noch etwas Weißbrot-Teig übrig war, gabs noch ein paar Schweizer Pärle. An denen müssen wir allerdings noch etwas arbeiten – meint zumindest unser Backmeister, der sie noch ein bisschen größer, noch ein bisschen g’schmackiger, noch ein bisschen rescher haben will.
Und dann: Roggenbrot. Schon wieder. Aber unser Ziel ist ja die Perfektion (oder zumindest so nah ran wie möglich), daher heißt es feilen feilen feilen an den Rezepten. Und mit der kleinen Anpassung, dem Teig etwas Buttermilch beizumengen, hatten wir den richtigen Riecher. Zudem wollten wir unser eigenes Brotgewürz herstellen, weil wir alle keine großen Kümmel-Fans sind. So hieß es ran an den Mörser und Koriander, Anis, Fenchel und Kümmelsamen den Garaus machen. Der Duft allein war schon um vieles besser als die Fertig-Gewürzmischungen. Der Teig entwickelte sich dann sehr gut, und die unterschiedlichen Schnittmuster auf den Laiben gaben dem Ergebnis den richtigen Schliff. Das Beste: die Kruste. Und der Geschmack überzeugte auch. Wir waren ganz schön stolz.